Oh nein, die Langeweile…

Ja ihr lest richtig. Im Moment quält mich ein wenig die Langeweile. Klar passiert immernoch viel, aber irgendwie nicht mehr genug. Wir sind in Taupo – der Stadt am Lake Taupo – und wissen nicht, was wir mit unsere Zeit anfangen sollen. Wir haben beide nur noch ein begrenztes Budget und hier in Taupo kostet alles Geld, was einem die Zeit vertreiben kann. Ursprünglich stand die Tongariro Crossing auf unserem Aktionsplan nur leider spielen hier weder Wetter noch Geld mit. Eigentlich dachte wir, dass Ganze wäre umsonst, aber nach kurzer Recherche haben wir herrausgefunden, dass man einen Busshuttle bezahlen muss, feste Wanderschuhe, einen Kompass und eine Tourenkarte braucht. Die Strecke, die vorbei am Schicksalsberg aus Herr der Ringe führt ist voller Tücken, das Wetter kann spontan umschlagen und es kann einem auf einmal der halbe Berg um die Ohren fliegen, da es sich dabei um einen stellenweise noch aktiven Vulkan handeln soll. Wir haben nichts von dem Equipment und das Risiko mir die Füße zu brechen, so kurz vor dem Festival, ist bei meinem Talent für komplizierte Knochenbrüche einfach zu hoch. Die Tour will ich nachwievor machen nur muss erstmal wieder etwas Geld her und das Wetter muss aufklaren. Vielleicht können wir nach dem Festival auch wieder arbeiten und damit die Reisekasse wieder etwas ausbessern. Die Tongariro Crossing will ich aber auf jeden Fall noch machen. Wir haben schon von einigen anderen Backpackern gehört, die die Tour ein zweites Mal machen wollen, weil sie so schön ist. Also werde ich auch meinen eigentlich wanderfaulen Hinter wohl auch mal auf den Berg hinhauf zwengen.
Bis es soweit ist, werden wir wohl die Tage mit Lesen, kochen und durch die Stadt laufen und Schlafen verbringen. Für euch mag das grausam gemein klingen, ihr seid beim Zivi, macht ein FSJ oder eine Ausbildung, müsst früh raus und arbeiten – ich sitze hier in Neuseeland im Internet-Café und weiß nicht was ich machen soll dabei bin ich in einem der wohl schönsten Länder der Welt. Aber glaubt mir jetzt grade in dieser Phase ist es besonders hart nicht in Deutschland zu sein und mal wieder bei der Freundin in den Arm nehmen zu können, die Famileie um sich zu haben, einen Abend bei Hendrik mit einem Weizenbier in der Hand eine DVD zu gucken oder Cocktails zu mixen oder bei jemand anderem zu Hause zu sitzen und alles so sein zu lassen, wie es damals noch während der Schulzeit war. Man denkt öfter wieder an zu Hause, zwar ist es kein krasses Heimweh, aber man merkt in solchen Zeiten schon, was man an all dem hat und schenkt oft in Gedanken dahin ab.
Vielleicht sollte ich einfach nocheinmal 100$ in einen Bungysprung mit ordentlichem Dip-In investieren um den Kopf mal wieder etwas frei zu bekommen. Auch wenn meine Mutter mir deswegen gerne ein zweites mal den Kopf waschen würde – diesmal aber mit weniger Wasser und mehr Faust =)

Ganz untendran möchte ich nochmal auf den ABI-Film hinweisen, der jetzt hier verfügbar ist. Die Links zu den einzelnen Sequenzen findet ihr rechts in der Seitenleiste. Ihr könnt sie mit Rechtsklick -> Speichern unter runterladen

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