Mittlerweile sind wieder 1 1/2 Wochen vergangen und wir haben uns an die Arbeit gewöhnt. Es geht auch nicht mehr immer bis 18.00Uhr. Mach jetzt manchmal schon um 16.00Uhr Feierabend. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir sogar Sonntag gearbeitet haben.
Seit Mittwoch, kurz nachdem wir uns einigermaßen auf Alles eingespielt haben – wurde wieder eine Stufe draufgelegt. Wir hatten uns grade an den festen Stundenlohn gewöhnt, da kam der alte Geist der Contract-Arbeit zurück. Das heißt Bezahlung nach Geschwindigkeit und für uns somit immernoch Bezahlung unter Mindestlohn. Wir alle haben uns auf dem Weinberg kaputtgeschufftet. Mussten die Netze, die entlag der Weinstöcke befestig waren mit Clips zusammenbinden. Pro Pflanze bringt das 15cent für eine ganze Reihe etwa 10-15$, eine Reihe ist immer so etwa 200Meter lang. Jetzt würde ich gerne mal jemanden sehen, der im Akkord diese Arbeit macht und pro Reihe die er fertigstellt umgerechnet 5-6€ bekommt. Ich denke eigentlich niemand – es sei denn man denkt nicht drüber nach und genau das versucht man dabei auch zu machen.
Vorgestern habe ich dann das Angebot bekommen zu hämmern. Am meisten hat mich an dem Job gereitzt, dass er wieder pro Stunde bezahlt wird und nach einigem Überlegen habe ich ja gesagt. Die Entscheidung war genau richtig. Das hämmern war genau mein Ding. Ich musste einfach nur einen schwarzen Clip unten an jeden Pfeiler in einer Reihe nageln. Nach den ersten 10 Nägeln war ich schon soweit, dass die Sache mit drei Schlägen gegessen war und ich echt schnell wurde. So schnell, dass ich wieder gebremst wurde: You are a big fart, if you go on so fast! Alles klar, also wurde ich zwangsverlangsamt musste nach jeder Reihe eine Pause machen und durfte nur noch langsam laufen. Was konnte besser sein. Leider blieb es nicht dabei. Nach der ersten Pause fing es an in meinem Kopf zu dröhnen und langsam schien sich mein Gehirn auf die Größe eines Medizinballes aufzupumpen. Irgendwann musste ich mich einfach einmal kurz hinsetzten und eine unplanmäßige Pause einlegen. Ich wusste zwar, dass genau in diesem Moment der Manager da war, aber es ging nicht anders – mal ganz abgesehen davon, dass ich dem Rest immernoch 2 1/2 Reihen vorraus war. Nach 10 Minuten bin ich auch wieder soweit genesen, dass es weitergehen konnte und ich holte meinen „Rückstand“ wieder auf. Als ich aber unten ankam gabs Ärger von der Supervisiorin. Ich sollte nicht während der Arbeit rumalbern und das der Manager echt sauer wäre. Wahrscheinlich hat sie dabei völlig vergessen, dass ich der schnellste war und ich erst recht nicht rumgealbert habe, sondern nur auf dem Boden gesessen habe. Wohl zum Schutz ihrerselbst, da sie ja schlecht sagen kann, dass alle anderen deutlich langsamer sind als ich und sie mich schon gebremst hat. Jedenfalls durfte ich danach wieder Netting machen. Zwar wurde es dort wieder pro Stunde bezahlt, aber trotzdem war das absolut nicht mein Ding.
Als um 15.00Uhr die Kopfschmerzen wiederkamen, war der Tag für mich vorbei und ich hab mich abgemeldet. Was mir dabei nicht bewusst war, war dass ich die nächsten Tage nicht arbeiten werden kann, da es bis Montag regnen soll. Das heißt 3 Tage frei zum Erholen.
Werden gleich vielleicht eine Winzereitour mit Philip, einem Canadier, und Farhad machen. Beide haben wir schon vorher in Napier getroffen und ihnen hier einen Job besorgt. Farhad gehts dabei ziemlich elend. Nach 2 Tagen liegt er nur noch in seinem Van und kann sich nicht mehr bewegen. Die drei freien Tage tun ihm wohl am Besten =)

Das ist wohl der Grund für meine Kopfschmerzen. Auf dem Campingplatz auf dem wir zuerst waren habe ich mir am letzten Tag ordentlich den Kopf an einer Metallstange gestoßen….

Außerdem musste ich endlich mal meine Zeit nutzen um das Puzzle von meinen Freunden zusammensetzten. Ist schon erstaunlich, dass ich die Leute immernoch am Kinn, einem Auge oder teilweise schon an den Haaren erkennen konnte =)